SPD Pellworm

Vier Fragen an… Gerd-Jakob Nommsen, Vorsitzender des Sozialausschusses

Seit wann bist Du politisch aktiv?
Seit ungefähr 12 Jahren bin ich für die SPD Pellworm aktiv, immer im Sozialausschuss. Seit zwei Wahlperioden bin ich nun der Vorsitzende dieses Ausschusses, in dem viele Themen diskutiert und vorbereitet werden, die für unsere Bevölkerung - von den ganz Kleinen in der Krippe bis zu den ganz Alten im Pflegeheim - sehr wichtig sind.

Was waren Deine Beweggründe, Dich politisch zu engagieren?
Soziale Themen haben mich schon immer interessiert, durch meinen Beruf bin ich ja auch nahe dran an sozialpolitischen Fragestellungen. Ich war früher je zu einem Drittel in Pflegeheim, Rettungsdienst und Sozialstation tätig, heute arbeite ich zu 100% im Rettungsdienst. In meiner Freizeit bin ich außerdem seit langem im Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes engagiert, seit 1997 bin ich im Vorstand und seit vier Jahren der 1. Vorsitzende. Irgendwann habe ich aber gemerkt: um wirklich was voranzubringen, ist es notwendig, sich in den gemeindlichen Gremien zu engagieren. So bin ich schließlich zum Sozialausschuss gekommen, wo wir in den letzten Jahren viel bewegt haben: Wir haben die ersten Krippenplätze auf Pellworm geschaffen und einen innovativen Neubau für die Kita mitgeplant. Das war ein Riesenprojekt, in das viel Zeit und viel Herzblut geflossen ist. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: sowohl die Eltern, als auch die Erzieher*innen und vor allem die Kinder sind begeistert davon. Aber auch für die Älteren haben wir viel Gutes auf den Weg gebracht. So gibt es z.B. seit 1996 auf Pellworm ein Pflegeheim, was dringend gebraucht wurde, damit unsere ältesten Mitbürger*innen im hohen Alter nicht aufs Festland müssen. Und die Leistungen der Sozialstation, deren Träger ebenfalls das DRK ist, werden mit zunehmender Überalterung der Bevölkerung auch immer dringender benötigt.

Welche Themen liegen Dir besonders am Herzen – und warum?
Neben den schon erwähnten sozialpolitischen Themen, die mir aufgrund meines Berufs am Herzen liegen, beschäftigt mich in letzter Zeit insbesondere der demografische Wandel und was wir in diesem Zusammenhang hier auf Pellworm tun müssen. Das Wichtigste auf einer Insel wie Pellworm ist ja das Thema Daseinsvorsorge, denn ein Ausweichen auf z.B. eine Nachbargemeinde, wie das auf dem Festland möglich ist, geht hier nicht. Das bedeutet: wir müssen die wichtigsten sozialen Einrichtungen hier auf der Insel vorhalten, sonst wird die Bewohnbarkeit Pellworms perspektivisch unmöglich. Im Moment sieht es aber so aus, als ob wir in verschiedenen Bereichen an unser Limit gekommen sind: Wir können keine Arbeitskräfte gewinnen, wenn wir keinen bezahlbaren Wohnraum haben und das schadet wiederum unserer Wirtschaft. Unser Pflegeheim ist zu in 100% ausgelastet, die Warteliste ist lang, hier müssen wir sehen, wie wir eine Erweiterung hinbekommen. Und die ambulante medizinische Versorgung durch unser MVZ ist zwar derzeit noch sehr gut, aber absehbar ist auch, dass unser Arzt irgendwann in Rente geht - und dann? Hier arbeite ich zusammen mit anderen daran, ein Modellprojekt „Integrierte medizinische Versorgung“ auf die Beine zu stellen, wo alle Bereiche – MVZ, Pflegeheim, Sozialstation, Apotheke, Mutter-Kind-Kurklinik, Therapeuten etc. - eng zusammenarbeiten und sich die Overhead-Kosten teilen. Das heißt konkret: man teilt sich den Aufwand für Geschäftsführung, Qualitätsmanagement, Abrechnung und Buchhaltung, zentralisiert den Einkauf und vernetzt insgesamt die vorhandenen Schnittstellen besser als bisher. Das führt zu besseren Ergebnissen bei niedrigeren Kosten und damit zur langfristigen Sicherung dieser Angebote der Daseinsvorsorge.

Was sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen, die in den nächsten Jahren auf Pellworm zukommen?
Ganz akut ist das die Nachbesetzung der Arzt-Stelle, wo wir auch mit ungewöhnlichen Methoden um Interessent*innen werben. Und in diesen Zusammenhang gehört natürlich dann auch das erwähnte Modellprojekt, das wirklich innovativ ist und zum Modell für viele schwach entwickelte ländliche Regionen werden könnte. Da sind noch viele dicke Bretter zu bohren, weil damit die eingefahrenen Gleise verlassen und insbesondere auch die vorhandenen Finanzierungsmodalitäten in enger Kooperation mit Kranken- und Pflegekassen sowie Sozialhilfeträger neu justiert werden müssen. Unsere Bürgermeisterin Astrid Korth hat hierfür ihre Unterstützung zugesagt und so hoffe ich, dass wir gemeinsam mit dem Projektmanagement der Gemeinde ein gefördertes Projekt auf die Beine stellen können.

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